Kein Zuckerschlecken: Das Ende des Modestudiums

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Modestudium // Es ist die Zeit der schlaflosen Nächte. Innerhalb weniger Wochen entstehen fertige Kollektionen für den Laufsteg oder zahlreiche ausgearbeitete Modellentwürfe. Der innere Kritiker schweigt nun, denn Entwürfe zu hinterfragen, sprengt den Zeitrahmen bis zum Abgabetermin. So ergeht es den meisten zum Ende des Modestudiums. Es ist Stress pur.

Je nach Ausbildungsstätte variieren die Schwerpunkte der Prüfungsaufgaben, doch ist der Abschluss immer mit großem Einsatz verbunden.
In meiner eigenen Abschlussphase hieß dies innerhalb weniger Wochen, eine Kollektion für eine Modeschau auf die Beine zu stellen und eine Designerarbeit im Umfang von 5 Kollektionen zu zeichnen. Zudem paukte ich für die bevorstehenden Abschlussprüfungen.
Es war eine unglaublich harte Zeit, die nun schon einige Jahre zurückliegt, doch wenn ich darauf zurückblicke, bin ich froh über diese Erfahrungen. Sie haben mich gelehrt, was ich alles in so kurzer Zeit schaffen kann.
Nach dem Ende des Modestudiums beginnen aber die eigentlichen Herausforderungen. Gerade daran scheitern die meisten jungen Modedesigner.

Du interessierst dich für ein Modestudium?

Lies über meine Erfahrungen von Portfolio, Zukunftsgedanken, Geldfragen, Kursen, Semesterarbeiten , Einblick in die Kursauswahl und Inhalte, Ausstellungen, Bedenken beim Studium, Drapieren empfohlene Modemagazine uvm. -und lasst mich in den Kommentaren wissen was ihr dazu denkt und ob ihr noch Fragen habt!

Es gilt nach wie vor: Nur den Wenigsten gelingt es, in der Branche wirklich Fuß zu fassen. Das hängt aber weniger mit mangelnden Arbeitsplätzen zusammen. Zu wenige Kenntnisse, wie die Branche tickt oder ein zu geringes Durchhaltevermögen sind das eigentliche Problem vieler angehender Modedesigner. Am wichtigsten ist es Ruhe zu bewahren und an seinem Traum festzuhalten. Als Absolvent kann man noch nicht alles Wissen. Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln und bei den knapp 1000 Bekleidungs- und Textilunternehmen in Deutschland, gibt es mit der richtigen Vorbereitung genügend Chancen für einen Einstieg in die Modebranche.

Dazu gehört z. B. der Aufbau eines Portfolios. Wenn du dich frühzeitig mit diesem Thema befasst, kannst du in deiner Ausbildung gezielt darauf hinarbeiten und mit dem Sammeln von „brauchbarem“ Material beginnen. Denn etwas anderes ist es nicht. Du sammelst deine Arbeiten und Fotos davon zu verschiedenen Inspirationen, mit dem Schwerpunkt, der dir wichtig ist und verpasst dem Ganzen ein persönliches Layout. Es ist ein bisschen knifflig und vor allem zeitaufwendig, aber keine unbezwingbare Herausforderung.
Während meiner Ausbildung zur Modedesignerin habe ich eine völlig andere Idee von der Modebranche gehabt, als es in der Realität der Fall ist. Meinen Kommilitonen und mir wurde immer wieder bis zum Ende des Modestudiums gesagt, dass es eine harte Branche ist, aber unsere Vorstellungen davon waren dennoch sehr nostalgisch.

Nur den Wenigsten gelingt es, in der Branche wirklich Fuß zu fassen. Das hängt aber weniger mit mangelnden Arbeitsplätzen zusammen. Zu wenige Kenntnisse, wie die Branche tickt oder ein zu geringes Durchhaltevermögen sind das eigentliche Problem vieler angehender Modedesigner.

Das fängt schon bei den vielen unterschiedlichen Berufszweigen an, die mir vorher fremd waren. In dieser schnelllebigen Branche entstehen immer wieder neue zukunftsorientierte Berufsbilder. Alleine für den Bereich Nachhaltigkeit sind so viele neue Arbeitsplätze entstanden, die auf gut ausgebildete Mitarbeiter warten. Dabei sind die Unternehmen
bereit viel Zeit und Mühe in ihre Young Professionals zu stecken. Es ist eine Branche, in der du niemals auslernst und die sich rasant entwickelt.

Ein Punkt, der mir sehr am Herzen liegt und den ich gerne während meiner Ausbildung verinnerlicht hätte, ist der Umgang mit Grafikprogrammen. Für die Aufnahmeprüfungen an einer Hochschule werden von dir meist Mappen verlangt, die oftmals den Umgang mit verschiedenen Zeichenutensilien erfordern. Ebenso bekommt das händische Zeichnen noch während des gesamten Studiums einen hohen Stellenwert zugewiesen. Das vermittelt ein Gefühl von Kunst und Handwerk, was natürlich nicht verkehrt ist. Aber die Gewichtung ist in der Industrie eine Andere. Darum möchte ich dir nahe legen, jede Chance zu nutzen diese Programme lieben zu lernen, denn sie sind aus dem Alltag eines Designers nicht mehr wegzudenken.

Ein Katapult für den Start in deine Modekarriere ist das Praxissemester. Das solltest du unbedingt in Angriff nehmen. Damit bekommst du sozusagen einen Fuß in die Tür. Eine tolle Möglichkeit wäre auch ein Auslandspraktikum. Persönlich würde ich zu China raten, einem Produktionsland, in dem du so viel lernen kannst und hautnah mitverfolgst, wie die Bekleidungsindustrie wirklich arbeitet. Denn das ist eine Erfahrung, die jeder Modedesigner machen sollte.

Das Ende der Ausbildung wird nicht einfach, aber mit viel Disziplin und guter Vorbereitung wirst du diese Hürden überwinden und deinem Traumjob ein Stückchen näher kommen. Denn Zielstrebigkeit zahlt sich fast immer aus.

Gastautorin

Anne Häfner
Sie hat 2010 ihre Ausbildung zur Designerin im Bereich Textil und Mode in Stuttgart abgeschlossen. Inzwischen konnte sie in verschiedensten Bereichen der Modebranche Erfahrungen sammeln. Für junge Modedesigner gibt sie auf ihrer Karriereplattform Tipps für den Start in die Karriere.

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